Robert Hunke
Die Champions League im Fußball oder Eishockey bei Olympia – das ist die Welt von Robert „Robby“ Hunke. Der Sportreporter, Jahrgang 1983, ist seit Jahren im Fernsehen und Rundfunk aktiv – vom WDR über Eurosport bis RTL. Doch auch abseits des Spielfelds kennt er nur vollen Einsatz: im Kampf um mehr Aufmerksamkeit für das Thema Parkinson in der Öffentlichkeit.

Robby Hunke

Robby Hunke ist in Aachen geboren und hat an der Deutschen Sporthochschule Köln „Sport und Kommunikation“ studiert. Als Sportreporter hat er u.a. für die ARD Sportschau, DAZN und Eurosport gearbeitet. Aktuell ist er für RTL tätig.

Sie engagieren sich für die Parkinson Stiftung. Was war dazu der konkrete Anlass?
Das Thema Parkinson ist bei mir und bei meiner Familie seit einiger Zeit sehr präsent, weil mein Vater an Parkinson erkrankt ist. Dadurch war ich schon länger auf der Suche nach Informationen und nach Möglichkeiten des Austauschs. Die Parkinson Stiftung habe ich auf Instagram entdeckt. Das, was die Stiftung macht, hat dann mein konkretes Interesse geweckt. Schnell war mir klar, dass ich mich hier persönlich engagieren möchte. Übrigens: Ausschlaggebend für meine konkrete Suche war eine Sportreporter-Kollegin, die sich stark in Sachen Demenzerkrankungen engagiert. Dazu habe ich zunächst mehr im Netz gefunden als zu Parkinson. Und dann kam der Algorithmus ins Spiel…
Wie meinen Sie das genau?
Die modernen Smartphones sind wirklich schlau. Durch meine Online-Suche wurden mir dann immer mehr Treffer zum Thema Parkinson angezeigt. Und irgendwann eben auch die Parkinson Stiftung bei Instagram. Vor allem die Beiträge von Frank Elstner haben mich inspiriert, künftig auch meine Reichweite im Bereich Social Media und meine Kontakte als Sportreporter für die Parkinson Stiftung einzusetzen.
„Wir hatten so viele Fragen“
Sie haben von der Parkinson Erkrankung Ihres Vaters gesprochen. Wie geht es ihm aktuell?
Mein Vater hat die Diagnose vor gut 20 Jahren bekommen. Das erste sichtbare Symptom war damals, dass ein Daumen gezittert hat. Erst nach einigem Zögern ist mein Vater überhaupt zum Arzt gegangen. Diese 20 Jahre haben natürlich unser Familienleben massiv geprägt: Die erste Phase der Erkrankung war sehr schwierig, ehe mein Vater die Krankheit akzeptieren konnte und auch in der Lage war, aktiv dagegen anzugehen. Nach einer guten medikamentösen Einstellung bekam er dann später auch einen Hirnschrittmacher. Im Laufe der Jahre wurde seine Mobilität immer weiter eingeschränkt. Mittlerweile lebt er zeitweise in einem Pflegeheim und die übrige Zeit zu Hause. Das funktioniert sehr gut.
Somit stimmt wohl der Satz, dass eine Parkinson-Erkrankung immer die ganze Familie trifft…
Ja, mit allem, was dazu gehört. Auch die tollen Momente und Phasen, etwa eine gemeinsame Kanada-Reise mit meinem Vater 2009, als er noch entsprechend mobil war. Einprägsam war damals der besondere Tagesrhythmus meines Vaters, der stark von den Medikamenten abhängig war. Da hat er mich morgens um 6 Uhr geweckt und wir sind losgezogen, weil aufgrund der Nebenwirkungen seiner Medikamente in manchen Wochen der Tag aufgrund starker Müdigkeit ab 13 Uhr bereits gelaufen war. In den unterschiedlichen Phasen der Krankheit habe ich viel lernen müssen…
Das erleben wohl die meisten Angehörigen so…
Aus heutiger Sicht hätte ich sehr viel mehr Information benötigt. Wir hätten uns damals eine Anlaufstelle gewünscht, um mehr über die Erkrankung und ihren potenziellen Verlauf zu erfahren. Wir hatten so viele Fragen… Deshalb engagiere ich mich jetzt für die Parkinson Stiftung, um das Wissen rund um Parkinson mit vielen Betroffenen und Interessierten zu teilen; medizinisch fundiert und dennoch auch für Laien verständlich. Ganz egal, ob man mir wegen meiner Fußballberichte auf Instagram folgt oder ob ich die Reichweite meines Podcasts nutze, ich unterstütze das gerne. Nur wer seinen Gegner gut kennt, ist gut für den nächsten Wettkampf gerüstet – auch wenn es der Kampf gegen Parkinson ist.