Neue biologische Klassifikation der Parkinson-Krankheit erarbeitet.
Presseinformation
Zwei Mitgliederinnen des Stiftungsrats der Parkinsonstiftung (Prof. Dr. Daniela Berg und Prof. Dr. Christine Klein) haben gemeinsam mit deutschen und internationalen Kolleginnen und Kollegen einen wegweisenden Vorschlag für eine neue Klassifikation der Parkinson-Krankheit erarbeitet.

Eine Neudefinition ist dringend notwendig, da die bisherige, klinische Einteilung dem Wissensstand über die Erkrankung nicht mehr gerecht wird und insbesondere für die Erforschung neuer Therapieoptionen unzureichend ist. Der Beitrag des internationalen Forschungsteams wurde in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet Neurology veröffentlicht.

Morbus Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, in Deutschland leben nach Schätzungen 300.000 Betroffene. Die häufigsten und bekanntesten Symptome sind Zittern sowie verlangsamte und verminderte Bewegungen. Während sich die Symptome inzwischen durch Medikamente oder den Einsatz sogenannter Hirnschrittmacher relativ gut behandeln lassen, gibt es bisher jedoch keine ursächlichen Therapieansätze, die eine Heilung ermöglichen.

„Seit einigen Jahren verzeichnen wir bedeutende Fortschritte bei der Erforschung der zugrundeliegenden Ursachen und des komplexen Zusammenspiels der Pathomechanismen der Erkrankung. Wir hoffen, in den kommenden zehn Jahren gezielte Therapien einführen zu können, die an den molekularen Grundlagen von Parkinson ansetzen“, sagt Prof. Berg, Direktorin der Klinik für Neurologie des UKSH, Campus Kiel, und Professorin für Neurologie der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). „Um diesen Weg erfolgreich zu beschreiten, ist es für die zukünftige Forschung unerlässlich, von einer rein klinisch basierten Diagnose hin zu einer biologischen Klassifikation zu kommen“, ergänzt Prof. Klein, Sektionsleiterin für Molekulare und Klinische Neurogenetik der Klinik für Neurologie des UKSH, Campus Lübeck, und Direktorin des Instituts für Neurogenetik des UKSH und der Universität zu Lübeck (UzL).
Mit der sogenannten „SynNeurGe“-Klassifikation liegt der Fachwelt nun ein Vorschlag für diesen Paradigmenwechsel vor.

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